Traktoren oder Schlepper sind landwirtschaftliche Maschinen, die seit langer Zeit genutzt werden. Durch die zunehmende Größe der zu bewirtschaftenden Ackerfläche ist die maschinelle Unterstützung für Bauern unverzichtbar geworden. Durch moderne Erfindungen wie Oberlenker wurde der Einsatzbereich von Traktoren vergrößert, da damit verschiedene Anbaugeräte wie Bodenfräsen und Balkenmähwerke angebracht werden können. Heutige Schlepper sind im Vergleich zu den früheren Modellen sehr viel größer und leistungsstärker. Dieser Beitrag gibt einen kurzen Überblick über die Entwicklungsgeschichte der Maschinen.
Vom Zugtier zur Dampfmaschine
Wer aus einer Region mit Ackerbautradition stammt und ein heimatkundliches Museum besucht, wird mit großer Wahrscheinlichkeit Abbildungen oder Modelle von urtümlichen Zuggeräten begegnen. Vor der Erfindung des durch Dampfkraft angetriebenen Motors wurden Tiere wie Pferde oder Ochsen vor einen Pflug gespannt. Mit diesem wurde das Erdreich umgegraben und die Krume gelockert, um anschließend die Saat ausbringen zu können. Eine Weiterentwicklung dieser jahrhundertealten Vorgehensweise fand erst statt, als Ende des 18. Jahrhunderts die Dampfmaschine konstruiert wurde.
Sie wurde in Form eines Lokomobils auf dem Feld eingesetzt, um mit einer Egge den Boden vorzubereiten. Das hohe Gewicht der Dampfmaschinen erwies sich dabei in Europa schnell als Problem, da die Böden so tiefgründig waren, dass die schweren Lokomobile einsanken und feststeckten. In der US-amerikanischen Prärie hingegen konnten Landwirte die neue Technik ungehindert einsetzen. Es ist daher nicht verwunderlich, dass die zur damaligen Zeit erfolgreichsten Hersteller von Zugmaschinen aus den USA stammen.
Das 20. Jahrhundert: Die Anfänge moderner Zugmaschinen
1917 konstruierte Ford Fordson einen Schlepper mit einem Ottomotor, der vier Zylinder aufwies und 20 PS stark war. Erst durch die damit einhergehende Verringerung des Eigengewichts der Maschine begann ihr weltweiter Siegeszug. Die damaligen Traktoren hatten jedoch begrenzte Einsatzbereiche. Heutige Landwirte, die einen Oberlenker bei Werny keufen, haben deutlich mehr Möglichkeiten. Ein weiterer Vorteil des Fordschen Traktors war die industrielle Herstellung. Sie verringerte die Fertigungskosten und damit auch den Preis, der 1917 bei 750 US-Dollar lag.
Ab 1921 wurde in Deutschland der Lanz Bulldog HL12, ein Traktor mit Glühkopfmotor, fabriziert. Das Unternehmen ist nach wie vor aktiv und hat sich zum größten Traktorenhersteller in ganz Europa entwickelt. Während der Motor des Bulldog HL12 mit verschiedenen Kraftstoffen betrieben werden konnte, fanden ab 1930 Traktoren aus dem Hause Deutz mit Dieselantrieb großen Anklang.